LIDCHIRURGIE
Schlupflider – LIDSTRAFFUNG
Mit zunehmendem Alter nimmt die Kollagenproduktion im Körper ab. Die Hautstruktur erschlafft, die Oberlider hängen herab: Es entstehen Schlupflider, auch bekannt als Dermatochalasis. Das Resultat sind müde wirkende Auge und fallweise ein eingeschränktes Gesichtsfeld.
In solchen Fällen kann die plastische Lidchirurgie Abhilfe schaffen.
Die Lidstraffung (Blepharoplastik) erfolgt in der Regel in lokaler Betäubung – auf Wunsch ist natürlich auch eine Narkose möglich. Die überschüssige Haut wird vor dem Eingriff ganz exakt im Bereich der natürlichen Lidumschlagsfalte markiert, sodass die Narbe nach der Operation fast unsichtbar bleibt. Die Haut wird entfernt, in manchen Fällen werden auch Teile des verdickten Schließmuskels (M. orbicularis oculi) reseziert.
Bei zusätzlicher Hängebraue (Brauenptosis) kann diese zusätzlich fixiert werden (Brauenpexie). Haben Patienten zudem prominente Fettgewebsablagerungen, können diese ebenfalls entfernt oder umverteilt werden. Unter Umständen kann es auch notwendig sein, herabhängende Tränendrüsen zu repositionieren.
- Die Wunde, welche sich in der Lidumschlagsfalte des Auges befindet, ist fast unsichtbar.
- Blaue Flecken und Wundheilung hängen stark vom einzelnen Patienten ab – beeinflussende Faktoren sind hier Alter, überschießende Keloidbildung, veränderte Blutgerinnung, etc.
- In den meisten Fällen ist nach 10 Tagen vom Eingriff fast nichts mehr zu sehen.
LIDFEHLSTELLUNGEN
Lidfehlstellungen können nach Unfällen, Voroperationen oder auch spontan entstehen.
Das Entropium
Beim Entropium kommt es zum Einwärtsrollen des Lides, zumeist des unteren. Dadurch scheuern die Wimpern an der Oberfläche des Augapfels (Trichiasis). Eine mögliche Folge sind schmerzhafte bzw. unangenehme Bindehaut- und Hornhautentzündungen.
Eine Operation ist notwendig, um permanente Schäden an der Hornhaut zu vermeiden. Dabei wird in lokaler Betäubung ein Einschnitt knapp unter die untere Wimpernreihe gesetzt, die Narbe ist nach dem Eingriff kaum sichtbar. Im Anschluss wird das schlaffe Muskelgewebe des Schließmuskels entfernt und auswärtsdrehende, selbstauflösende Nähte eingesetzt. In manchen Fällen ist eine Zügelplastik (Tarsorhaphie) notwendig, um das Unterlid besser straffen zu können.
Das Ektropium
Beim Ektropium kommt es zum Auswärtsrollen des Unterlides. Die darunter liegende Bindehaut steht somit frei und liegt nicht, wie normalerweise, am Augapfel an. Die Konsequenz ist eine oft schmerzhafte Austrocknung der Bindehaut und der Hornhaut. Die Bindehaut beginnt zu verhornen und es können sich tiefgreifende Hornhautentzündungen entwickeln.
Je nach Ausmaß und Stelle des Ektropiums wird das Unterlid in lokaler Betäubung gekürzt. Stellnähte können zusätzlich hilfreich sein, um das Lid wieder in eine geeignete Stellung zu bringen. Nur so kann das Tränenpünktchen wieder am Auge anliegen und einen normalen Tränenabfluss zu ermöglichen.
Q&A ÄSTHETIK
Falls Sie gerinnungshemmende Medikamente zu sich nehmen, müssen diese nach Rücksprache mit Ihrem Internisten oder Hausarzt vor der Operation abgesetzt werden.
Ich empfehle, in der Woche vor dem Eingriff keine entzündungshemmenden Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen oder Parkemed (nicht-steroidale, anti-inflammatorische Medikamente) einzunehmen. Durchblutungsfördernde Nahrungsmittel wie Ingwer sollten vor dem Eingriff ebenfalls vermieden werden.
Im Rahmen der ausführlichen präoperativen Aufklärung erfahren Sie alle weiteren Maßnahmen vor, während und nach der Operation.
Sie erhalten nach dem Eingriff antibiotische Augensalben, welche Sie vorsichtig auf die Wundränder auftragen. Nach 7 bis 10 Tagen erfolgt die Nahtentfernung. Ab diesem Zeitpunkt können Sie Wundheilsalben zur besseren Vernarbung anwenden. Direktes Sonnenlicht sollte vermieden werden – ich empfehle das Tragen von Sonnenbrillen sofort nach dem Eingriff und die Anwendung von Sonnencreme, sobald die Wunde zugeheilt ist.
Wichtig: Die Narbe erhält ihr endgültiges Aussehen erst nach ca. 6 Monaten.
Ästhetische Lidoperationen sind Privatleistungen. Die Krankenkassen übernehmen bei solchen Eingriffen keine Kosten. Ist der Eingriff medizinisch begründet – besteht z.B. eine objektive Gesichtsfeldeinschränkung bei Schlupflidern – kann die Krankenkasse einen Teil- oder sogar den Vollbetrag der Operationskosten übernehmen. Sie erhalten im Rahmen der augenärztlichen Untersuchung alle notwendigen Unterlagen, die Sie vor dem geplanten Eingriff bei Ihrer Krankenkasse einreichen können.
Der Heilungsprozess ist sehr individuell und hängt von vielen Faktoren ab – Alter, Blutungsneigung, Narbenbildung etc. Auch wenn manche Menschen kürzere und manche längere Heilungsphasen haben, so lässt sich generell sagen, dass Patienten in den ersten ein bis zwei Wochen mit Blutergüssen und Schwellungen der Ober- und Unterlider zu rechnen haben. Bitte verzichten Sie in dieser Zeit auf Sport und den Besuch von Sauna und Schwimmbad.
Ich berate Sie vor und nach dem Eingriff eingehend über die besten Maßnahmen zur optimalen und raschen Wundheilung – dazu gehören eine ausführliche allgemeinmedizinische Anamnese sowie in Einzelfällen eine präoperative Blutuntersuchung.